mobilcom und Telefonica geben UMTS-Lizenz zurück Dienstag, 23. Dezember 2003 / 19:00 Uhr
Büdelsdorf/Wien - Nach dem Platzen der Träume um die neue Mobilfunkgeneration UMTS kommt es zu einer Marktbereinigung. In Deutschland gibt mobilcom seine 8,4 Mrd. Euro teure Lizenz zurück, und die spanische Telefonica verabschiedet sich aus Österreich.
 Ein Lizenzinhaber muss bis zum Ende des Jahres 25 Prozent der Bevölkerung abdecken.
mobilcom gibt als erstes Unternehmen in Deutschland seine UMTS-Mobilfunklizenz an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zurück. Dies hätten Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, erklärte mobilcom am Dienstag in Büdelsdorf.
Damit sei mobilcom frei, als Service-Provider auch ohne eigenes Netz UMTS-Dienste anzubieten und an dem entstehenden Markt teilzuhaben. Mit der Lizenz wäre dies nicht möglich gewesen, da Lizenzinhaber nicht zugleich Service-Provider sein dürfen.
Von den sechs Lizenznehmern wird neben mobilcom auch der Anbieter Quam seine UMTS-Berechtigung zurückgeben müssen, da er die Vorgaben nicht erfüllen kann. Dazu gehört, dass ein Lizenzinhaber bis Ende Jahr 25 Prozent der Bevölkerung abdecken muss.
Auch in Österreich hat sich am Dienstag ein UMTS-Lizenznehmer zurückgezogen. Der spanische Telefonkonzern Telefonica verkauft seine beiden Frequenzpakete mitsamt seiner Tochter 3G Mobile Telecommunications an Mobilkom Austria. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Telefonica führte als Begründung für ihren Rückzug ein zu geringes Potenzial für eigenes Wachstum als sechster UMTS-Operator in einem Land mit knapp über acht Millionen Einwohnern an. Das Unternehmen hatte die österreichische UMTS-Lizenz im November 2000 für 117 Mio. Euro ersteigert. Heute soll sie noch rund 17 Mio. Euro Wert sein.
(bert/sda)
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