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Wichtigste Spartipps für die Handy-Nutzung

Sonntag, 16. November 2008 / 19:14 Uhr
aktualisiert: 19. November 2008 / 18:46 Uhr

Die Handy-Nutzung kann teuer sein. Vor allem Jugendliche geben einen Grossteil ihres Taschengelds für das Telefonieren, das Versenden von Kurznachrichten und die Nutzung von Internetdiensten per Handy aus.

Im Mobilfunkbereich gibt es Sparpotential.

In einzelnen Fällen erweist sich das Handy für den Nutzer sogar als Schuldenfalle. Die Ursachen dafür sind einfach: Dazu gehören die Wahl des Verbrauchers eines Mobilfunktarifs, der nicht zum eigenen Nutzungsverhalten passt, und ein allzu sorgloser Umgang mit Geld und dem Handy. Teilweise ist den Handy-Nutzern gar nicht bewusst, wie teuer zum Beispiel mobile Datendienste, Telefonate im oder ins Ausland (Roaming) oder der Anruf auf Sonderrufnummern in ihrem Mobilfunktarif ist.

Wir erklären Ihnen, was die grössten Kostenverursacher bei der Handy-Nutzung sein können und wie Sie sich auf einfache Weise vor diesen Kostenfallen schützen können.

Durchblick im Tarifdschungel

Wer von den Tarifinformationen überfordert ist, findet nur schwer den richtigen Mobilfunktarif für sein individuelles Telefonverhalten und zahlt unter Umständen viel mehr für die Handy-Nutzung als in einem passenden Tarif. Auch Jugendliche, die sich den Tarifinformationen in der Werbung der Anbieter gewachsen fühlen, sind vor einer falschen Tarifwahl nicht gefeit. Schuldnerberater wissen: Manche Jugendliche kaufen aus Prestigegründen mehr, als sie sich leisten können, und übersehen eher versteckte Kosten, weil sie sich vor Vertragsabschluss das Kleingedruckte nicht durchlesen.

Die richtige Tarifwahl treffen Sie am besten mit unserem Mobilfunk-Profilrechner. Zunächst schätzen Sie möglichst genau ihr künftiges Handy-Nutzungsverhalten - Telefonie und SMS - ein und geben die entsprechenden Werte nach Vorgabe in dem Profilrechner ein. Der Tarifrechner sucht daraufhin ohne Rücksicht auf Netzzugehörigkeit oder Vertragsart (zum Beispiel Prepaid oder Postpaid) die günstigsten Mobilfunktarife für das angelegte Nutzerprofil heraus. Diese können Sie sich in Ruhe im Detail anschauen und so Ihren «massgeschneiderten Mobilfunktarif» heraussuchen.

Vorurteile vergessen

Vergessen Sie für die Tarifwahl zwei Vorurteile: Prepaid-Tarife seien teurer als Handy-Laufzeitverträge und die subventionierten Handy-Angebote der Mobilfunkbetreiber günstiger als das selbst im freien Handel erworbene Mobiltelefon. Rechnen Sie lieber selbst nach, was günstiger für Sie ist: Gerade der eigene Handykauf ohne gleichzeitigen Abschluss eines Laufzeitvertrags kann sich wegen der grösseren Freiheit bei der Tarifwahl rechnen.

Nehmen Sie sich ausserdem immer die Zeit, vor Vertragsabschluss die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters in Ruhe durchzulesen - hier finden sich vereinzelt versteckte Kosten wie etwa Telefonminuten-Begrenzungen bei sogenannten Flatrate-Tarifen oder andere kundenunfreundliche Bestimmungen des Vertrags.

Roaming und Sonderrufnummern deutlich teurer

Ebenfalls erst auf den hinteren Seiten der Preisinformationen finden Sie Angaben zu den Kosten für Anrufe auf Sonderrufnummern und für die Handy-Nutzung des Mobilfunkanschlusses im Ausland.

In der Regel bewerben die Anbieter ihre Preise für die Handy-Nutzung im Inland und nicht die meist deutlich teureren Entgelte für die Nutzung im Ausland. Das betrifft sowohl ab- als auch eingehende Handy-Telefonate im Ausland sowie die mobile Datennutzung, selbst das Abrufen der eigenen Mailbox aus dem Ausland kann zur Kostenfalle werden. Wichtig für Auslandsreisende mit einem Mobilfunk-Minutenpaket: Die monatlichen Inklusivminuten gelten nur fürs Telefonieren innerhalb der schweizerischen Landesgrenzen.

Sparen bei Datendiensten via GPRS und UMTS

Hohe Handy-Rechnungen können nicht nur durch übermässiges Telefonieren entstehen. Gerade jüngere Menschen nutzen das Handy auch für Multimedia-, Messaging-, Navigations- und mobile Daten-Dienste. Während die Anbieter in der Regel in ihrer Werbung den Minutenpreis fürs Telefonieren herausstellen, erfahren interessierte Kunden die restlichen Preise erst auf konkrete Nachfrage im Beratungsgespräch mit ihrem Mobilfunkhändler oder bei Lesen der ausführlichen Preisinformationen. Wer aber nicht weiss, wie diese Dienste abgewickelt werden und welche Kosten für diese Dienste anfallen, setzt sie unter Umständen nicht massvoll sein.

Zur Kostenfalle kann so zum Beispiel die Handy-Navigation werden, bei der Daten mobil übertragen werden. Bei nach Online-Minuten abgerechneten Datentarifen sollten die Kunden darauf achten, möglichst Dienste zu nutzen, bei denen nicht über einen langen Zeitraum die Datenverbindung stehen muss. Dienste wie Instant Messaging werden besser mit einem nach übertragenem Datenvolumen abgerechneten Datentarif genutzt.

Generell gilt: Flatrate-Tarife sorgen für eine grössere Kostenkontrolle. Sie lohnen sich jedoch in der Regel nur für diejenigen Nutzer, die einen entsprechenden Dienst regelmässig in Anspruch nehmen. Auch mit der SIM-Karte und Daten-Flatrate eines schweizerischen Mobilfunkanbieters ist die Datennutzung im Ausland jedoch teuer, denn hier gelten die Flatrate-Optionen Schweizer Mobilfunkbetreiber nicht.

Günstigere Alternativen fürs Internetsurfen im Ausland sind der Gang in ein örtliches Internetcafé oder die Nutzung von SIM-Karten eines Mobilfunk-Discounters, der entsprechende Daten-Tarife für die Nutzung im Reiseland bietet.

Prepaid-Tarife: Grössere Kostenkontrolle

Eine gewisse Kostenkontrolle bieten herkömmliche Prepaid-Tarife. Hiermit können die Kunden in der Regel nur dann eigene Anrufe starten, wenn ausreichend Guthaben auf ihrem Kundenkonto vorhanden ist. Mittlerweile wird diese Guthabenfunktion bei einigen Prepaid-Tarifen aber auch ausgehebelt, indem die Guthabenaufladung automatisch per Lastschrift vorgenommen wird, sobald ein bestimmter Gesprächsguthabenbetrag unterschritten wird. Allerdings muss der Kunde diese automatische Guthabenaufladung selbst aktivieren, er nutzt sie also bewusst. Hier muss sich der Nutzer eines Prepaid-Tarifs zwischen mehr Komfort oder mehr Kostenkontrolle entscheiden.

Achtung: Zwar können die Nutzer durch Telefonate, Daten-Dienste oder den SMS-Versand nicht ins Minus auf dem Guthabenkonto rutschen. Allerdings können sich sehr wohl weiterhin Rechnungskosten im Hintergrund ansammeln, ohne dass der Mobilfunkkunde dies merkt - etwa durch weiter laufende Premium-SMS-Abonnements.

Richtiger Tarif und vernünftige Nutzung

Kein Mobilfunktarif bietet alle Leistungen zum günstigen Preis an. Um eine unnötig hohe Handy-Rechnung zu vermeiden, sollten die Kunden für die richtige Tarifwahl ihr eigenes Telefonverhalten möglichst realistisch einschätzen und den dafür geeigneten Handy-Tarif auswählen.

Wer auf Zusatzdienste verzichten kann, schliesst durch das Sperren von mobilen Internetzugängen, Mehrwertdiensten, Anrufen auf Sonderrufnummern oder von Roaming dadurch entstehende Rechnungskosten ganz aus. Eine grössere Kostenkontrolle bieten auch Prepaid- oder für Vielnutzer Flatrate-Tarife - aber nur im Inland.

(Björn Brodersen/teltarif.ch)


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