Verwaiste Stände an der CeBIT Mittwoch, 19. März 2003 / 13:15 Uhr aktualisiert: 19:35 Uhr
Hannover - Die CeBIT nimmt dieses Jahr ein abruptes Ende. Die Messegesellschaft beobachtete in der zweiten Hälfte der CeBIT einen deutlichen Rückgang der Besucher aus den USA und Asien.
 Blick in eine Messehalle auf der CeBit.
Einige Mitarbeiter von Ausstellern aus den USA und Asien sind sogar bereits wieder abgereist. So wurden statt den erhofften 600 000, von denen in der von heute morgen noch die Rede war, sogar nur 560 000 Besucher gezählt.
Bei den Aufträgen hingegen gab es ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. So ist auch zu erklären, dass der Anteil der Aussteller, die die Konjunktur in der IT-Branche als "günstig" bis "sehr günstig" empfinden, von 37 Prozent auf 40 Prozent gestiegen ist. 93 Prozent der Aussteller geben an, dass die auf der Messe angestrebten
Besucherzielgruppen auch tatsächlich erreicht wurden.
57 Prozent der Fachbesucher der CeBIT gehen auf keine andere IT-Messe - letztes Jahr waren das nur 52 Prozent. Trotz des Einbruchs zum Messeende stieg der Ausländeranteil von 20,4 Prozent auf 21,5 Prozent. Die nächste CeBIT ist wieder nur sieben Tage lang, und dauert vom 18. bis 24. März 2004.
Hoffnung auf schnellen Krieg
"Wenn sich die weltpolitische Lage schnell wieder beruhigt, werden wir die angekündigte schwarze Null schaffen", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes BITKOM, Bernhard Rohleder, zum Abschluss der achttägigen Messe in Hannover.
In den nächsten drei Monaten werde sich der Markt spürbar beleben. Dennoch wolle man mit Optimismus vorsichtig sein. Der Investitionsstau aus den Vorjahren löse sich langsam auf. "Der Markt gewinnt an Solidität."
Besucherzahlen
Die Zahl der CeBIT-Besucher sank von 674 000 im vergangenen Jahr auf 560 000. Vor allem in der zweiten CeBIT-Hälfte kamen angesichts der sich zuspitzenden Irak-Krise weniger Menschen aus den USA und Asien zu den Ständen der knapp 6600 Aussteller (20 Prozent weniger als 2002), sagte das Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, Ernst Raue. Die Zahl der Besucher aus den USA habe sich auf rund 4500 halbiert.
Schon vor CeBIT-Beginn hatte Raue die Erwartungen gedämpft und sich auf einen Besucherrückgang von etwa 10 Prozent eingestellt. "Die CeBIT ist Spiegel des Marktes", sagte Raue. Vor zwei Jahren waren noch rund 840 000 Gäste zur CeBIT gekommen.
BITKOM-Geschäftsführer Rohleder, sagte, vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage zögen die Unternehmen eine positive Bilanz. "Nicht die Zahl der Besucher, sondern die Qualität der Kontakte ist entscheidend", sagte er.
"Es ist uns völlig egal ob 400 000 oder 500 000 Besucher kommen, wir wollen hier Geschäfte machen." Die Aussteller hätten in diesem Jahr rund 10 Prozent mehr Aufträge gemeldet. "Die richtigen Besucher sind gekommen", so Rohleder.
(bsk/teltarif.ch)
|