Sunrise mit Gewinneinbruch - Umsatz stabil Donnerstag, 21. Februar 2008 / 10:32 Uhr aktualisiert: 11:27 Uhr
Zürich - Der Telekomkonzern Sunrise hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Reingewinn sackte um beinahe 60 Prozent auf 170 Mio. Franken ab.
Die laut TDC schleppende Liberalisierung hat zu einer Neubewertung von Sunrise geführt.
Der Rückgang sei zum grössten Teil auf Sonderposten zurückzuführen, die den Vorjahresgewinn um 197 Mio. Fr. nach oben gedrückt hatten, gab Sunrise vor den Medien in Zürich bekannt.
Der Umsatz blieb indes stabil auf 1,949 Mrd. Franken. Die Zahl der Kunden nahm um 2,7 Prozent auf 2,27 Millionen zu.
Die Tochter der dänischen TDC ist der zweitgrösste Schweizer Telekomkonzern.
Mit der Branchenführerin und ehemaligen Monopolistin Swisscom streitet Sunrise seit Jahren über die Öffnung der «letzten Meile», den Zugang zu den Hausanschlüssen.
Schleppende Liberalisierung
Der Mutterkonzern selber schreibt 560 Mio. Fr. auf dem Wert von Sunrise in den eigenen Büchern ab. Gründe seien der mangelnde Wettbewerb und die schleppende Liberalisierung in der Schweiz.
Die vom früheren Swisscom-Chef Jens Alder geführte TDC habe eine Neubewertung von Sunrise vorgenommen. «Denn die letzte stammte aus dem Jahre 2001», sagte Sunrise-Finanzchef Christian Hütwohl vor den Medien in Zürich. Die damalige Einschätzung habe Annahmen über die Liberalisierung des Telekommarktes beeinhaltet.
«Aber das Tempo der Liberalisierung hat sich einfach nicht bewahrheitet», sagte Hütwohl. Dies sei der einzige Grund für die Abschreibung.
Zum jetzigen Zeitpunkt sei Sunrise damit fair bewertet. Auf die Frage, ob noch mehr Abschreibungen in Zukunft nötig seien, sagte der Finanzchef: Das hänge von der Entwicklung der Liberalisierung und des Marktes ab.
Auf die Frage, warum die Abschreibung erst jetzt erfolge, sagte Sunrise-Chef Christoph Brand: Das sei die Rechnungslegungs-Magie. «Ich habe das nie verstanden.» (bert/sda)
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