Die Beijing Leshi Media Group wagt sich mit ihrer Produktion in unsicheres Terrain vor - allzu viele der Telefone, die zum Sehen der Serie notwendig sind, dürften in China noch nicht in Umlauf sein. Sie kosten rund 7 000 Yuan, das entspricht etwa 1080 Franken. Der südkoreanische Hersteller der teuren Geräte soll auch ein Hauptsponsor von "Appointment" sein.

Bei der Produktion wurde an die Massen gedacht, die in China mit Pendlerzügen zur Arbeit und wieder nach Hause fahren. Sollten sich ausreichend viele der Pendler von dem Fernsehen im Handyformat begeistern lassen, könnte sich das Projekt als Goldgrube erweisen: Rund 400 Millionen potentielle Kunden hat der chinesische Mobilfunktmarkt zu bieten.

Andere Anbieter ebenfalls interessiert

Deshalb versuchen zahlreiche Anbieter, sich rechtzeitig ein Stück von diesem Kuchen abzuschneiden: Vergangene Woche erst wurde bekannt, dass Warner Bros. mit einem chinesischen Onlinedienst einen Vertrag abgeschlossen hat. Die Unternehmen wollen gemeinsam Spiele und Animationsfilme auf chinesische Handy-Displays bringen.

Neue Formate stellen auch neue Anforderungen an die Schauspieler: In den fünf-Minuten-Teilen wird auf Grossaufnahmen und schnelle Schnitte gesetzt. Das Bewegungsrepertoire der Schauspieler ist stark beschränkt, Emotionen müssen über die Mimik transportiert werden. Das sei eine schwierige Aufgabe für die Schauspieler. Die insgesamt nur 25 Minuten lange Serienhandlung soll sich um eine Dreiecksgeschichte von einer Frau zwischen zwei Männern drehen.

(Marie-Anne Winter/teltarif.ch)


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