Siemens mobile: 135 Mio. Franken Verlust Freitag, 30. Juli 2004 / 07:45 Uhr
Nach langer Flaute zieht das Geschäft bei Deutschlands grösstem Elektrokonzern Siemens jetzt wieder kräftig an. Im abgelaufenen Quartal steigerte das Unternehmen erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder den Umsatz und übertraf beim Gewinn die Erwartungen der Analysten.
 Mit der neuen Modellpalette versucht Siemens wieder Anschluss zu finden. Bild: Einsteigerhandy A65.
"Auf dieser Basis bin ich zuversichtlich, unsere eigenen Zielsetzungen für das Gesamtjahr übertreffen zu können", sagte Siemens-Chef Heinrich von Pierer heute in München.
Die Mobilfunksparte ICM konnte auf Jahressicht ihr Quartalsergebnis zwar von 17 auf 64 Millionen Euro (rund 98 Millionen Franken) verbessern. Dies war allerdings allein auf Fortschritte bei den Mobilfunknetzen zurückzuführen. Der Verlust bei den Handys weitete sich dagegen von 42 auf 88 Millionen Euro (rund 135 Millionen Franken) aus.
Der Konzern führte dies unter anderem auf den anhaltenden Preiskampf in der Branche zurück. Zuletzt hatte Marktführer Nokia drastische Preissenkungen angekündigt, um verlorene Marktanteile zurückzuerobern. Daraufhin wollte auch Siemens die Preise für Einsteigerhandys senken.
Quartalszahlen besser als erwartet
Im zweiten Quartal diesen Jahres stieg das operative Ergebnis der Bereiche bei Siemens etwas stärker als von Analysten erwartet um 21 Prozent auf gut 1,2 Milliarden Euro (rund 1,8 Milliarden Franken). Der Umsatz konnte erstmals seit Anfang 2002 wieder gesteigert werden und legte um fünf Prozent auf 18,2 Milliarden Euro (rund 28 Milliarden Franken) zu.
Der Gewinn nach Steuern stieg im Quartal um 29 Prozent auf 815 Millionen Euro (rund 1,26 Milliarden Franken). Bisher hatte Siemens für das Gesamtjahr angekündigt, der Netto-Gewinn solle auch ohne Sondereffekte prozentual zweistellig wachsen. Nun rechnet Siemens damit, das Minimal-Ziel von zehn Prozent Gewinnwachstum zu übertreffen.
In den ersten neun Monaten legte der Netto-Gewinn um 60 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro (4,23 Milliarden Franken) zu. Darin sind Sondereffekte von 400 Millionen Euro (rund 615 Millionen Franken) enthalten. Der Siemens-Aktienkurs stieg nach Bekanntgabe der Zahlen um zwischenzeitlich fünf Prozent auf 57,40 Euro (rund 88,28 Franken).
(Thorsten Neuhetzki/teltarif.ch)
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