EGADGETS
Anzeige
Roboter-Gehilfe macht Sternenköchen Konkurrenz

Donnerstag, 16. April 2015 / 14:20 Uhr

London - Das britische Start-up Moley Robotics hat eine neuartige Robotertechnologie entwickelt, die bald auch dem berühmtesten Sternekoch Konkurrenz machen könnte.


Der auf der Hannover Messe vorgestellte «Robo-Koch» besteht aus zwei Roboter-Händen, die neben herkömmlichen Geräten wie Herd oder Spülbecken in der Küche montiert sind und nach dem gemeinsamen Training mit einem professionellen Koch genauso gut schmeckende Speisen zubereiten können wie das menschliche Vorbild.

Handbewegungen analysiert

«Dieser Roboter ist der perfekte Souschef», schwärmt Tim Anderson, Gewinner der britischen Ausgabe der Kochtalent-Show «Masterchef», gegenüber der «BBC». Mit diesem hat er in den vergangenen Wochen und Monaten unzählige Trainingsstunden absolviert, in denen sich der Roboter jede noch so kleine Handbewegung vom Profi abgeschaut hat.

Diese Bewegungen wurden über spezielle Handschuhe mit Bewegungssensoren genauestens aufgezeichnet, um sie anschliessend korrekt nachahmen zu können. «Egal, ob er nur ein paar Vorbereitungen erledigen oder gleich ein ganzes Gericht kochen soll - Sie sagen dem 'Robo-Helfer' was sie brauchen und er erledigt es jedes Mal genau gleich», so Anderson.

Ausgeklügelte Konstruktion

Dass der technologische Gehilfe in der Küche auch tatsächlich genauso penibel und flexibel agieren kann wie sein Vorbild aus Fleisch und Blut, liegt an der besonders innovativen Konstruktion seiner mechanischen Hände. Diese wurden im Hause Shadow Robot in London entwickelt, verfügen jeweils über vier Finger und einen Daumen und sollen laut Hersteller «alles können, was auch die menschliche Hand kann».

Für die nötige Gelenkigkeit und das erforderliche Fingerspitzengefühl sorgen insgesamt 20 verbaute Motoren, 24 Gelenke und 129 Sensoren. Wer bereits ernsthaft eine Anschaffung in Erwägung zieht, muss sich derzeit leider noch etwas gedulden. Laut Moley Robotics soll die Marktreife des Produkts aber schon in etwa zwei Jahren erreicht sein.

Spätestens dann soll das Gerät auch auf eine digitale Speisekarte mit knapp 2.000 Rezepten zugreifen können, die es auf Wunsch kochen kann. Bei Bedarf sollen zukünftige Besitzer dem Hightech-Gehilfen, für den ein Preis von 10.000 Pfund (rund 14.000 Euro) veranschlagt wird, per integrierter 3D-Kamera sogar eigene Rezepte beibringen können.
(bert/pte)


Artikel-Empfehlungen:
Roboter «BRETT» lernt ähnlich wie Menschen26.Mai 07:34 Uhr
Roboter «BRETT» lernt ähnlich wie Menschen
«Dextrous Blue» bringt Ordnung in Wäschechaos13.Mai 20:36 Uhr
«Dextrous Blue» bringt Ordnung in Wäschechaos
Mini-Roboter befördern 2000-faches Eigengewicht2.Mai 13:59 Uhr
Mini-Roboter befördern 2000-faches Eigengewicht
Roboter-Handprothese nutzt 3D-Scan und -Druck3.Dez 12:19 Uhr
Roboter-Handprothese nutzt 3D-Scan und -Druck
Lebensmittelindustrie: Automation unausweichlich30.Sep 15:54 Uhr
Lebensmittelindustrie: Automation unausweichlich
Robo-Finger helfen automatisch beim Greifen21.Jul 07:26 Uhr
Robo-Finger helfen automatisch beim Greifen
Roboterfinger fühlt Widerstand16.Jul 14:53 Uhr
Roboterfinger fühlt Widerstand
Schnellster Roboterarm fängt Objekte in Rekordzeit15.Mai 14:19 Uhr
Schnellster Roboterarm fängt Objekte in Rekordzeit