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Robo-Anhängsel unterstützt im Alltag

Dienstag, 24. Mai 2016 / 12:00 Uhr

Forscher des MIT Media Lab haben eine Roboter-Hand entwickelt, die bei Tätigkeiten des Alltags als dritte Hand dient.


Diese hilft zum Beispiel beim Tragen schwerer Gegenstände, hält einen Block still, während man darauf schreibt oder öffnet eine Tür, wenn man gleichzeitig aufsperrt. Der zusätzliche Greifarm wird unterhalb des Handgelenks befestigt und unabhängig von der eigenen Hand gesteuert.

Auch als Joystick im Einsatz

«Sogenannte Wearables bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen nützlichen Helfern und störenden, am Körper getragenen Geräten. Die vom MIT vorgestellte Roboterhand kann motorisch eingeschränkten Personen im Alltag sehr wohl dienlich sein», erklärt Mathias Brandstötter von ROBOTICS - Institut für Robotik und Mechatronik der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft. Neben dem Patienten müssen sich aber auch die Mitmenschen auf derartige technologische Zusatzfunktionen erst einstellen. «Wann immer der menschliche Körper eine aussernatürliche funktionale Erweiterung erfährt, mag diese abschreckend wirken», gibt der Experte zu bedenken.

Die Robo-Hand ist mit elf Motoren ausgestattet, die umgeordnet sowie umprogrammiert werden können, um verschiedene Zwecke zu erfüllen. Sie ist sowohl als grosser zusätzlicher Finger als auch als vollständige Extrahand einsetzbar. Da die Steuerung des Robo-Anhängsels autonom mit der eigenen Hand möglich ist, kann diese völlig still gehalten werden, während die Robo-Hand sich bewegt sowie umgekehrt.

Der Greifarm empfängt elektrische Signale, die an den Oberarmspeichenmuskel, der sich im Unterarm befindet, übermittelt werden. Dieser Muskel dient nicht direkt dazu, die Hand zu bewegen. Nach ein paar Stunden Übung kann er jedoch so gebeugt werden, dass die Robo-Hand darauf reagiert. Das Device fungiert überdies als Joystick, da auch eine Steuerung über die Hand möglich ist. Damit lässt sich ein Computer-Interface bedienen oder ein Video-Game spielen.

Übermenschliche Kräfte möglich

Die Zusatzhand ist nicht nur für Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Kriegsverletzte geeignet. «Viele Menschen denken in Bezug auf Rehabilitation an maschinelle Erweiterung», erklärt Co-Studienautor Sang-won Leigh. «Wir haben jedoch an Unterstützungstechnologie gedacht, die nicht nur behinderten Menschen hilft, sondern jeden Nutzer mit übermenschlichen Kräften ausstattet», fügt der Wissenschaftler hinzu.

(arc/pte)


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