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Push to Talk soll Mehreinnahmen bringen

Montag, 25. Juli 2005 / 07:24 Uhr
aktualisiert: 07:46 Uhr

Das Marktforschungsunternehmen Informa Telecoms & Media hat die Preismodelle für den neuen mobilen Sprachdienst Push to Talk näher untersucht.

Wie ein Walkie Talkie: Push to Talk.

Im Ergebnis kamen die Marktforscher zu der Feststellung, dass Betreiber ausserhalb von Nordamerika vor allem Preismodelle entwickeln, die den Dienst für ein zusätzliches monatliches Entgelt neben dem bestehenden Mobilfunk-Tarif anbieten.

Einige Betreiber fürchten das Risiko, eine Bündelung von Push to Talk mit den herkömmlichen Tarifen könne dazu führen, dass der neue Dienst die normalen Gesprächseinnahmen auffrisst. "Dies ist teilweise in entwickelten Märkten richtig, wo die Gesprächstarife noch relativ hoch sind und PTT eine einfache Low-Cost-Alternative zu Mobilfunkgesprächen bietet," kommentierte Devine Kofiloto, Hauptanalyst von Informa Telecoms & Media.

In einem Insider-Bericht hat das Marktforschungsunternehmen Positionierungs- und Preisstrategien für Push to Talk veröffentlicht. Von 12 betrachteten Anbietern unterbreiten nur drei gebündelte Angebote für normale Mobilfunkgespräche und Push to Talk in einem Tarif.

Bei den Betreibern, die eine per-Push-Abrechnung anbieten, ist der Trend deutlich, den Preis des Dienstes unterhalb der Kosten von Standardgesprächen und SMS-Entgelten anzusiedeln, um damit zur Nutzung des neuen Dienstes anzuregen. Der Mobilfunkbetreiber T-Mobile ist jedoch der Meinung, dass per-Push-Preismodelle langfristig nicht haltbar seien, weil die Kunden den neuen Dienst als zu teuer wahrnehmen würden.

Europa: Nur zögerliche Einführung von Push to Talk

Während die Betreiber ausserhalb von Europa mehr Engagement zeigten, verschiedene, extra für Push to Talk entwickelte, Tarifangebote zu unterbreiten, wird die europäische Annäherung an den neuen Sprach-Dienst immer noch als ungewiss und vorsichtig charakterisiert. Nur einige Betreiber haben hierfür neue Tarife eingeführt.

Mit Ausnahme von Orange, wählen die meisten Anbieter eine monatliche Flatrate-Gebühr von durchschnittlich 26 Franken. Als Beispiele werden der, in Tschechien und der Slowakei operierende, Betreiber Eurotel und T-Mobile in Deutschland angeführt. Bei Eurotel beläuft sich das monatliche Entgelt auf etwa 24,4 Franken, bei T-Mobile auf umgerechnet 28 Franken.

Die Angst davor, eine zu hohe Erwartungshaltung zu wecken, die noch nicht erfüllt werden kann, erklärt nach Ansicht von Kofiloto möglicherweise die Zurückhaltung der Betreiber. "Push to Talk befindet sich immer noch in einem embryonalen Stadium", so Kofiloto. "Die Preismodelle und Positionierungsstrategien müssen mit der Zeit wahrscheinlich noch angepasst oder geändert werden, je nachdem wie die Kunden auf den neuen Dienst reagieren."

(Julia Scholz/teltarif.ch)


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