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PS3 löst Xbox 360 als Entwickler-Plattform ab

Samstag, 22. Dezember 2007 / 16:56 Uhr
aktualisiert: 23. Dezember 2007 / 21:33 Uhr

Tokio - Sonys Playstation 3 soll in Zukunft von mehr Spiele-Entwicklern als so genannte «Lead Platform» eingesetzt werden.

Die Playstation 3 ist das Mass an dem sich Spieleentwickler orientieren.

Dies kündigte Playstation-Boss Jack Tretton in einem Interview mit der Entertainment-Plattform IGN an.

Hintergrund: Die meisten Spieletitel erscheinen zwar auf mehreren Konsolen, werden in der Regel aber nicht für jede einzelne Version neu entwickelt. Die Entwickler entscheiden sich daher zunächst für eine Haupt-Entwicklungsplattform («Lead Platform»), von der aus der fertige Titel dann auf die anderen Konsolen portiert wird. Bislang nahm Microsofts Xbox 360 diese Rolle ein.

«Wir stellen verstärkt fest, dass Firmen auf der Playstation 3 entwickeln und dann auf andere Plattformen portieren», sagte Tretton im IGN-Interview. Aktuelles Beispiel sei das Spiel «Burnout Paradise» vom Spiele-Entwicklerstudio Criterion Games.

Vorteile

Der für den Titel verantwortliche Produzent hatte vor kurzem gegenüber dem Fachmagazin «Computer and Video Games» erklärt, dass er die Sony-Technik gegenüber der Microsoft-Konkurrenz als «Lead Platform» bevorzuge.

Ein Umstieg der Entwickler auf die Sony-Konsole hätte nach Meinung von Tretton für Playstation-3-Besitzer einige Vorteile: So würde beispielsweise die gezielte Entwicklung von Spielen für die Playstation 3 auch dazu führen, dass die speziellen Hardware-Besonderheiten der Konsole besser genutzt werden können.

Einfachere Portierung

Auch Mike Bilder, Entwickler bei Midway, erklärte bereits Ende Oktober, dass die Playstation 3 künftig die neue «Lead Platform» des Unternehmens werden wird. Als Grund gab Bilder an, dass es schlicht einfacher sei, Spiele von der Sony-Konsole auf die Xbox 360 zu portieren.

Beim umgekehrten Weg sei laut dem Midway-Entwickler ein wesentlich höherer Aufwand nötig, um technische Details wie Framerate, Speicher und Technologie so zu berücksichtigen, dass das Spielerlebnis auf beiden Konsolen gleich gut ist. Bilder verweist aber auch darauf, dass Xbox-360-Besitzer keine Nachteile hinsichtlich der Qualität der Spiele befürchten müssten.

Nur eine Haupt-Entwicklungsplattform

Nahezu alle grossen Spieletitel von Drittherstellern erscheinen heute auf mehreren Konsolen. Gezielt entwickelt werden diese Multiplattformtitel aber nur für eine Haupt-Entwicklungsplattform, von der aus dann der fertige Titel auch auf die anderen Konsolen portiert wird. Bislang war für die Entwickler Microsofts Xbox 360 erste Wahl in Sachen «Lead Platform».

Ausschlaggebend hierfür war vor allem die PC-nahe Architektur der Microsoft-Konsole, die eine vergleichsweise einfache Programmierung ermöglicht. Bei der Playstation 3 wurde hingegen des Öfteren kritisiert, dass sie aufgrund ihrer komplexen Architektur und dem verbauten Cell-Prozessor für Entwickler wenig attraktiv sei. Sony hat aber auf die geäusserten Anliegen bereits reagiert und neue, einfacher zu bedienende Versionen an Software-Development-Kits für seine High-End-Konsole zur Verfügung gestellt.

(fest/pte)