Montag, 23. März 2015 / 09:58 Uhr aktualisiert: 20:55 Uhr
Pisa - Durch die Kombination einer Prothese mit einer elektromechanischen Orthese ist einem italienischen Forscherteam die Entwicklung einer innovativen Gehhilfe gelungen.
Die Wissenschaftler des Istituto di Biorobotica della Scuola Superiore Sant'Anna haben die bionische Prothese für Beinamputierte im Rahmen eines europäischen Forschungsprojektes erfunden.
Ausgangspunkt ist eine neuartige roboterartige Prothese, die das oberhalb des Knies amputierte Bein ersetzt. Mit ihrer Hilfe wird das Gehen und Treppensteigen, aber auch das Hinsetzen erleichtert. Hinzu kommt eine Orthese, die mit ihrer elektrischen Energie das Becken mechanisch unterstützt. «Das ergonomisch gestaltete Gerät ist in einem kleinen Rucksack untergebracht, so dass es keine negativen Auswirkungen auf die Körperhaltung hat», erläutert Projektleiter Nicola Vitiello.
Batteriebetrieb erlaubt Mobilität für drei Stunden
Die mitgelieferte Batterie hält drei Stunden lang. Sie ermöglicht damit auch ausgedehntere Spaziergänge ausserhalb der gewohnten Umgebung, ohne dass die Betroffenen dabei auf einen Rolllstuhl angewiesen sind. «Das bionische Bein vermindert die Gefahr des Hinfallens und ermöglicht einen natürlichen Bewegungsablauf», meint der italienische Wissenschaftler weiter. Die von den Patienten einfach und intuitiv bedienbare Orthoprothese ist bereits erfolgreich an sieben Beinamputierten experimentell getestet worden.
Die wissenschaftliche Untersuchung in Pisa ist Teil des von der EU-Kommision mit 2,5 Mio. Euro geförderten europäischen Forschungsprojektes «Cyberlegs». An dem im Jahre 2012 gestarteten Vorhaben haben bisher elf Probanden teilgenommen.(bert/pte)