Mozilla bringt Firefox OS aufs Smartphone Donnerstag, 5. Juli 2012 / 07:53 Uhr
Unter dem Namen Boot to Gecko arbeitet die Mozilla Foundadtion seit rund einem Jahr an einem eigenen Smartphone-Betriebssystem. Der offizielle Name soll nun jedoch Firefox OS lauten. Nun hat Mozilla bekannt geben, dass erste Geräte im Jahr 2013 in Brasilien auf den Markt kommen sollen.
Firefox OS soll 2013 in Brasilien erscheinen.
Mittlerweile hat Mozilla eine ganze Reihe Unternehmen als Partner gewonnen. Die ersten Geräte sollen von TCL unter dem Namen Alcatel One Touch sowie von ZTE entwickelt und verkauft werden. Die Geräte sollen zunächst in Brasilien von der dortigen Telefónica-Dependance Vivo vermarktet werden.
Die Geräte sollten Hardware-seitig von Qualcom ausrüstet werden. Ein frühes Modell, welches auf dem Mobile World Congress 2012 in Barcelona vorgestellt wurde, war mit einem 600-MHz-Qualcomm-Prozessor ausgestattet. Ob marktreife Geräte über mehr Prozessor-Power verfügen werden, teilt Mozilla nicht mit.
Firefox OS: Mit HTML 5 zum Erfolg
Mit Firefox OS versucht die Mozilla Foundation, offene HTML5-Technik auf das Smartphone zu bringen. Als Grundlage nutzt Mozilla einen Linux-Kernel. Sämtliche Apps sollen aber mit der HTML-Rendering-Plattform Gecko von Mozilla dargestellt werden. Auch systemnahe Funktionen wie Telefon und Kontaktverwaltung werden mit HTML5 realisiert. So soll ein komplett offenes System entstehen, welches leicht anpassbar ist und auch auf Einsteiger-Geräten gut und flüssig läuft. Alle nötigen Schnittstellen sollen beim World Wide Web Consortium (W3C) als offener Standard eingereicht werden.
Mozilla arbeitet mit einigen Industriepartnern zusammen, um das ehrgeizige Projekt abseits der betretenen Pfade zum Erfolg zu bringen. Die Deutsche Telekom unterstützt Mozilla bei der Integration von NFC-Fähigkeiten. Weitere Netzbetreiber möchten ihren Kunden eine offene Plattform anbieten oder setzen darauf, dass die Geräte einen Preispunkt erreichen, der sie gegenüber anderen Plattformen attraktiv macht. Mehr Auswahl wird dabei von den Netzbetreibern begrüsst, da darin ein wichtiger Bestandteil kommenden Wachstums gesehen wird.
Nach der Darstellung von Mozilla werden in den nächsten Jahren Milliarden von Menschen das erste Mal in Kontakt mit dem mobilen Internet treten. Vor allem in Schwellenländern sehen Mozilla und seine Partner grosses Potenzial für preisgünstige Smartphones. Ob der Markt noch eine weitere Plattform benötigt, ist aktuell kaum abzuschätzen. Der kanadische Hersteller Research in Motion kämpft mit Absatz- und Akzeptanzproblemen. Auch die Windows-Phone-Plattform von Microsoft im Markt bislang noch nicht ganz angekommen. (Hans-Georg Kluge/teltarif.ch)
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