MOBILE
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Mobil telefonieren mit Microsoft?

Montag, 20. Februar 2006 / 18:18 Uhr
aktualisiert: 21. Februar 2006 / 09:21 Uhr

Microsoft versucht offenbar, in den Mobiltelefonie-Markt einzudringen. Windows Mobile soll kostenlose Web-Telefonie möglich machen.

Microsoft-CEO Steve Ballmer liebäugelt mit dem Einstieg in die Mobiltelefonie.

Was Microsoft-Chef Steve Ballmer im Rahmen der Mobilfunkmesse 3GSM andeutete, hätte tiefgreifende Auswirkungen auf die heutigen Anbieter der Internettelefonie, aber auch auf die Mobilfunkbetreiber. Laut der Londoner Zeitschrift «The Business» tätigte Ballmer an der Messe in Barcelona einen Anruf mit seinem Handy und erklärte danach, es habe sich um ein Voice-over-IP-Telefonat (VoIP) gehandelt, also ein Telefongespräch über das Internet. Das Mobiltelefon war mit dem Betriebssystem Windows Mobile ausgestattet.

Kriegserklärung

Doch laut dem CEO können Microsoft-Anwendungen auch auf Mobiltelefonen laufen, die über ein anderes Betriebssystem verfügen. Spätestens, wenn sich das als wahr entpuppen sollte, ist die beiläufige Bemerkung von Ballmer laut Experten eher als Kriegserklärung an die Mobilfunkindustrie zu verstehen. Denn dann wären mobile Web-Telefone beliebig möglich.

VoIP ist laut Fachleuten die Zukunft in der Telefonie; schon heute ermöglichen Anbieter wie Skype kostenlose Gespräche zwischen ihren Kunden. Die bisherigen Mobilfunknetze dürften dabei aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Denn die Technik macht es möglich, die Verbindungen für VoIP über drahtlose Hotspots herzustellen – und nur im Notfall auf Mobilnetze auszuweichen.

In vielen Handys integriert

Da in naher Zukunft immer mehr Städte und Regionen flächendeckend mit Funknetzen für den drahtlosen Internetzugang ausgestattet sein werden, werden Mobiltelefonate an immer mehr Standorten sehr viel billiger sein. Skype als kleiner Anbieter kann dieses Potenzial niemals so massiv nützen wie der Gigant Microsoft. Dieser platziert seine Software Microsoft Mobile in immer mehr Handys und sichert sich damit einen Vorsprung, der spielentscheidend werden könnte.

Abzuwarten bleibt allerdings, wie die grossen Mobilfunkanbieter auf die Microsoft-Pläne reagieren. Denn: Eine Reihe von ihnen arbeitet heute eng mit dem Unternehmen von Bill Gates zusammen.

(news.ch)


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