Internationale Konferenz gegen Spam in Genf Mittwoch, 7. Juli 2004 / 18:00 Uhr
Genf - Die Internationale Telekommunikations-Union (ITU) will Spam-Mails innerhalb von zwei Jahren unter Kontrolle bringen. Zu diesem Zweck trafen sich die Vertreter von rund 60 Ländern, darunter der Schweiz, in Genf zu einer dreitägigen Sitzung.
Unerwünschte Werbemails, sogenannter Spam, breiten sich viel schneller aus als bisher angenommen.
Unerwünschte Werbemails, sogenannter Spam, breiten sich viel schneller aus als bisher angenommen. Mittlerweile sind weltweit etwa 85 Prozent der E-Mails unerwünschter Spam, vor einem Jahr waren es laut ITU noch 35 Prozent gewesen. Die hohe Zahl von Spam-Mails verhindert zukunftsträchtige Anwendungen wie das mobile Abfragen von E-Mails.
Viele Benutzer seien so entnervt, dass sie sich vom E-Mail abwenden werden, wenn die Regierungen und Software-Firmen die Verbreitung von Spam nicht stoppen könnten, sagte Robert Shaw, Internetexperte bei der ITU, vor den Medien.
Die UNO-Organisation will an der Konferenz einen Entwurf für ein internationales Abkommen erarbeiten. Ausserdem soll eine Gesetzgebung geprüft werden, die den Regierungen ermöglicht, Internetprovider zu bestrafen, die ihr System den Urhebern von Spam zur Verfügung stellen.
Die internationale Zusammenarbeit soll weiter erlauben, Verzeichnisse über Firmen und Einzelpersonen zu erstellen, die Spam-Mails verbreiten oder so genanntes Phishing betreiben, das heisst, Imitations-Mails von Banken oder Kreditkartenfirmen verschicken und von den Empfängern die Kartennummer verlangen.
Diese Verzeichnisse sollen die Grundlage für eine Strafverfolgung in den Herkunftsländern der Täter bieten.
(bert/sda)
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