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Hochleistungsmodelle sollen SIM-Karten-Markt retten

Freitag, 25. Januar 2008 / 18:06 Uhr

New York - Der anhaltende Preisverfall bei SIM-Karten (Subscriber Identification Module) sorgt derzeit bei den Herstellern für schwindende Umsätze.

Die höhere Konvergenz der Mobilfunk-Anwendungen soll die Nachfrage nach sicheren und komplexen SIM-Karten steigern.

Um neue Umsatzquellen zu erschliessen, müssen sich die SIM-Karten-Produzenten in Zukunft stärker auf innovative Technologien konzentrieren, raten die Analysten von Frost & Sullivan.

So soll etwa die zunehmende Einführung von Technologien wie Near Field Communication (NFC), mobilem Fernsehen und Hochleistungs-SIM-Karten Absatz und Umsatz kräftig ankurbeln.

Einer aktuellen Studie zufolge könnten die Umsätze mit SIM-Karten dank dieser Strategie von 2,07 Mrd. Dollar im Jahr 2006 bis 2012 auf 4,58 Mrd. Dollar in die Höhe schnellen. Allerdings warnen die Frost-&-Sullivan-Analysten vor weiteren Bedrohungen für den Markt.

«Das Problem der fallenden Preise hat sich zuletzt mit dem Zustrom von Billig-Produkten aus China verbunden», betonen die Studienautoren Anoop Ubhey, Alejandra Etcharran, Michelle Foong und Lindsay McDonald. Obwohl Unternehmen sich zunehmend den Themen NFC oder Mega-SIM-Karten zuwendeten, würden die hohen Kosten für den Umstieg abschreckend wirken, so die Analysten.

Hochleistungsmodelle

Zudem mangele es speziell im Mobilfunkbereich noch an einem gründlichen Verständnis für den Einsatz von zusätzlichem Speicher auf SIM-Karten. Der aktuelle Widerstand der Mobilfunkanbieter gründet sich etwa auf der notwendigen Runderneuerung der eingesetzten Handys.

Ausserdem müssten die User über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten informiert werden. Ist der Wechsel aber erst vollzogen, so die Analysten optimistisch, könnten die SIM-Karten-Hersteller auf die Bedürfnisse der Mobilfunkanbieter eingehen und spezielle Produkte und Anwendungen für die Hochleistungsmodelle entwickeln.

«Die Betreiber müssen auf Neuanmeldungen oder Wechselwillige von 2G- zu 3G-Modellen setzen, da die Kosten für den Austausch einer SIM-Karte die Kosten der Karte selbst um das Zehnfache übertreffen», meint Analystin Etcharran. Eine zweite Möglichkeit sei es, den Nutzern von 2G-Geräten nur günstige Karten anzubieten und die Hochleistungsmodelle lediglich den 3G-Usern vorzubehalten.

Rat zum schnellen Wechsel

Frost & Sullivan rät den Mobilfunkbetreibern zu einem schnellen Wechsel zu den leistungsstärkeren SIM-Karten, da bisher noch keine fixe Kostenstruktur auf dem Markt etabliert sei. «Diese Früheinsteiger können satte Umsatzzuwächse einstreichen, bevor der Markt einen Massenmarktstatus erhält und sich die Preise stabilisieren», heisst es in dem Bericht.

Mit einem verstärkten Wechsel hin zu Hochleistungs-SIM-Karten rechnen die Experten bereits in den kommenden Jahren. Die höhere Konvergenz der Mobilfunk-Anwendungen soll dabei die Nachfrage nach sicheren und komplexen SIM-Karten steigern.

(smw/pte)