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Handyvirus verbreitet sich per SMS und MMS

Dienstag, 18. Oktober 2005 / 14:58 Uhr

Die Sicherheitsspezialisten von F-Secure warnen vor einer neuen Variante des Handyvirus Commwarrior.

Erst gefreut, dann geärgert: Auch die Antworten sind infiziert.

Zwar sei der Schädling noch nicht weit verbreitet, doch nach Mitteilung des Software-Unternehmens handelt es sich bei Commwarrior.C aller Wahrscheinlichkeit nach um den gefährlichsten bislang aufgetretenen Handyvirus. Commwarrior.C verbreitet sich als .sis-Datei nicht nur über die Bluetooth-Schnittstelle, sondern auch per SMS- und MMS-Mitteilungen.

Dabei versendet er sich von infizierten Mobiltelefonen an Rufnummern, die er im Adressbuch des Geräts gefunden hat, und antwortet auch auf eingehende SMS- und MMS-Nachrichten mit infizierten Multimedia-Mitteilungen. Diese Mitteilungen enthalten Textpassagen von früheren, auf dem Handy gespeicherten SMS. Gleichzeitig kopiert Commwarrior.C sich auf angeschlossene MMC-Speicherkarten und kann somit auch auf diese Weise auf andere Handys gelangen.

Bevor der Schädling allerdings ein Mobiltelefon infizieren kann, muss der Besitzer des Geräts erst die mitgelieferte .sis-Datei installieren und die Warnmeldung, dass eine nicht-zertifizierte Anwendung geladen wird, ignorieren.

Der Handybesitzer kann in manchen Fällen eine Infizierung daran erkennen, dass das bestehende Handylogo durch ein neues mit der Formulierung «Infected by CommWarrior» ersetzt wird. Zudem kann der Virus den Angaben von F-Secure zufolge auch eine in Russland gehostete Website im Handybrowser öffnen. Direkt das Smartphone schädigende Funktionen von Commwarrior sind nicht bekannt, der indirekte Schaden trifft aber die Mobilfunkrechnung. Zudem werden die Handyakkus stark belastet.

Kritik an gehäuften Virenwarnungen von F-Secure

F-Secure gehört nach eigenen Angaben zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen im Anti-Viren-Bereich. Die Sicherheitssoftware Mobile Anti-Virus von F-Secure kann zukünftig nicht nur auch auf Smartphones mit Symbian, sondern auch mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Mobile eingesetzt werden. Zudem bietet das Sicherheitsunternehmen mit Mobile Security eine integrierte Anti-Viren- und Firewall-Software für die Nokia-Communicators an.

Zuletzt sah sich die Software-Firma aber gehöriger Kritik ausgesetzt: Betriebssystem-Hersteller sowie andere Sicherheitsfirmen beschuldigten F-Secure, die Bedrohung durch Handyviren massiv übertrieben zu haben. Die meisten Viren seien reine «Proof of Concept»-Produkte, die wenig Bedrohung für die Nutzer darstellten. Auch das Sicherheitsrisiko von Commwarrior.C für Symbian-Smartphone-Besitzer bewertet etwa McAfee als niedrig. Eine Weiterverbreitung via MMS sei zum Beispiel noch nicht nachweisbar aufgetreten.

(Björn Brodersen/teltarif.ch)


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