Handynutzung und Krebs ohne Zusammenhang Donnerstag, 26. Januar 2006 / 08:19 Uhr aktualisiert: 10:08 Uhr
Eine Studie konnte keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Hirntumor erbringen.
 Die Studie gibt zur Beruhigung Anlass.
Die britische Erhebung ist die bisher grösste Teilstudie des internationalen Interphone-Projektes zum Thema «Gefahr von Gehirntumoren durch Mobilfunk». Darauf wies das Berliner Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) hin.
Britische Wissenschaftler befragten zwischen Dezember 2000 und Februar 2004 genau 966 Patienten, bei denen der häufigste Hirntumorart aus der Gruppe der Gliome diagnostiziert worden war, nach ihrem Telefonierverhalten. Diese Daten verglichen sie mit den Angaben von 1 716 gesunden Kontrollpersonen. Das Ergebnis: Das Telefonieren mit dem Handy erhöht nicht das Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken. Auch ein verstärkter, langjähriger Einsatz der Mobiltelefone führt nicht zu einem Anstieg des Risikos.
Risiko auf einer Kopfseite
Wie bereits in anderen Studien ermittelten die Forscher, dass sich für die Seite ein höheres Risiko ergibt, auf der nach Angaben der Patienten üblicherweise telefoniert wurde. Da sich aber für die gegenüberliegende Seite ein verringertes Risiko gleicher Grösse zeigt, schliessen die Autoren der Studie, dass es sich um eine Fehleinschätzung der Patienten handelt.
Patienten mit Hirntumoren, die den Tumorort kennen und nach ihrer Handynutzung befragt werden, können die Ursache für die Erkrankung auf den Handygebrauch zurückführen, was zu einer systematischen Überschätzung des Risikos für die gleiche Seite und einer systematischen Unterschätzung des Risikos für die Gegenseite führt. Die Erklärung wird gestützt durch die Tatsache, dass sich bei der objektiveren Untersuchung der Händigkeit im Vergleich zum Tumorort kein erhöhtes oder erniedrigtes Risiko zeigt. Die englische Zusammenfassung der Studie kann im Internet nachzulesen werden.
(Georg Stanossek/teltarif.ch)
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