Esmertec tritt auf Kostenbremse Montag, 3. Juli 2006 / 08:16 Uhr
Dübendorf - Die angeschlagene Handysoftware-Firma Esmertec reorganisiert nach enttäuschenden Ergebnissen den Vertrieb und tritt auf die Kostenbremse. Die Tochtergesellschaft in Dänemark wird geschlossen, auch in Japan kommt es zu einem Stellenabbau.
 Esmertec stellt Zubehör für Handys her.
Esmertec plane, die Betriebskosten bis im vierten Quartal 2006 um 15 bis 20 Prozent zu senken, teilte das Unternehmen mit. Die Restrukturierungsaufwendungen sollen 2 bis 2,5 Mio. Dollar (2,4 bis 3,6 Mio. Franken) betragen und zum grossen Teil dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2006 belastet werden.
Mitte Mai hatte Esmertec für das Halbjahr wegen eines Preiszerfalls bei der Java-Handysoftware bereits vor einem «hohen Verlust» gewarnt, zudem kürzte der Börsenneuling die Umsatzprognose auf «deutlich unter 10 Mio. Dollar», nachdem im ersten Halbjahr 2005 noch 20,1 Mio. Dollar umgesetzt worden waren. Konzernchef Alain Blancquart verliess das Unternehmen per sofort.
Jean-Claude Martinez bestätigt
Der Verwaltungsrat hat nun den als Interimschef angetretenen Jean-Claude Martinez als CEO bestätigt, wie Esmertec weiter mitteilte. Bis im Mai war er als operativer Chef (COO) für Esmertec tätig gewesen.
Neu geordnet wird auch der Vertrieb. Wegen enttäuschender Ergebnisse hat Vertriebsleiter Billy Crotty das Unternehmen per Ende Juni verlassen. Ein Nachfolger wird noch gesucht. Von der Sparte wird zudem der Service abgespalten, für den neu Jean-Luc Gianduzzo verantwortlich zeichnen wird.
Bei dem schlingernden Unternehmen, das im September 2005 an die Schweizer Börse SWX ging, waren im Mai bereits weitere Managerabgänge angekündigt worden. Die Mitbegründer Beat Heeb und Daniel Diez sowie die Technologiechefin Anne-Marie Larkin verliessen das Unternehmen per Ende Juni. Esmertec kündigte zudem eine Umstrukturierung der Forschungs- und Produktabteilungen an.
(bsk/sda)
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