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Erste VLC-Beta für Android

Dienstag, 3. Juli 2012 / 10:29 Uhr
aktualisiert: 19:56 Uhr

Wien - Das VideoLAN-Entwicklerteam hat die erste Version des VLC Mediaplayer für Google Android veröffentlicht.

Die Installation ist vorerst nur experimentierfreudigen Nutzern anzuraten.

Ziel ist es, die meisten Vorteile des Multiformat-Künstlers auch auf Tablets und Smartphones zu übertragen. Währen die wichtigsten Funktionen bereits integriert sind, kämpft das Programm aktuell aber noch mit Performance-Problemen.

Breiter Feature-Umfang

Integriert ist bereits die Unterstützung für praktisch alle gängigen und viele weniger genutzte Musik- und Videoformate. Die App fasst alle auf dem jeweiligen Datenträger entdeckten Inhalte zudem in einer durchsuchbaren Medienbibliothek zusammen. Auch Streams über Web und Netzwerk kann das Tool bereits wiedergeben.

Auch einfache Playlisten lassen sich bereits über das Auswählen mehrerer Dateien erstellen. VLC nutzt zudem, wenn vorhanden, alle Prozessorkerne zum Dekodieren von Videos. GPU-Support ist derzeit nur experimentell eingebunden. Separate Lautstärkeeinstellungen für angeschlossene Kopfhörer sind ebenfalls vorhanden, DVD- und SRT-Untertitel beherrscht das Programm auch. Unterstützt wird Android ab der Version 2.1 «Eclair», Voraussetzung ist allerdings eine CPU der Generation ARMv6, ARMv7 oder ARMv7+NEON.

Probleme mit HD-Inhalten

Im Hands-on präsentierte sich die Android-Version des Universaltalents bereits als über weite Strecken ausgereift. Das Interface ist aktuell noch sehr rudimentär gehalten, soll aber in kommenden Versionen ohnehin ersetzt werden. Die Navigation über das Menü auf der Oberseite des Screens ist selbsterklärend und geht schnell von der Hand.

Standardmässig ist die Hardware-Dekodierung ausgeschalten. Auf dem Testgerät, einem Tablet mit 1,2-GHz-Dualcore-CPU sowie einem Gigabyte Arbeitsspeicher stockten 1080p-Inhalte sowohl im MP4 als auch im MKV-Format sowohl bei Bild und Ton. Die Folge waren starke Artefaktbildungen, ein sinnvolles Ansehen der Videos war nicht möglich. Etwas weniger drastisch ausgeprägt war das Problem bei Content in 720p-Auflösung. Hier lief der Ton durchwegs problemlos, einige Ruckler trübten jedoch die Bilddarstellung erheblich.

Das Aktivieren des experimentellen Hardware-Decodings liess den Ton auch bei Full-HD-Inhalten durchlaufen, dafür funktionierte die Bildwiedergabe praktisch gar nicht. Nur vereinzelt tauchten Frames auf, die starke Verzerrungen und falsche Farben aufwiesen. In 720p-Qualität war die Verbesserung dafür signifikant, wenngleich Framerate-Einbrüche leider trotzdem gut zu bemerken waren. Hier zeigt sich definitiv noch einiger Entwicklungsbedarf. Zum Vergleich wurden alle Filme auch mit dem vorinstallierten Android-Mediaplayer abgespielt, wo sie flüssig dargestellt wurden.

Nur für Bleeding-Edge-Enthusiasten

Für die Wiedergabe von niedriger aufgelösten Filmen und zur einfachen Verwaltung des eigenen Contents ist der VLC bereits brauchbar. Hochauflösende Inhalte setzen aber noch sehr starke Hardware voraus. Die Installation der rund sieben Megabyte schweren App ist daher vorerst nur experimentierfreudigen Nutzern anzuraten.

 

(bert/pte)


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