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100-Dollar-Laptop: Krise zwingt zu Sparprogramm

Donnerstag, 8. Januar 2009 / 22:06 Uhr

Cambridge/Wien - Das IT-Entwicklungshilfeprojekt One Laptop per Child (OLPC) sieht sich mit den Auswirkungen der Finanzkrise konfrontiert und muss daher sparen. Wie OLPC-Gründer Nicolas Negroponte bekannt gegeben hat, wird mit reduziertem Team weiterhin an der zweiten Generation des 100-Dollar-Laptops gearbeitet.

Die neue Touchscreen-Bedienung des Laptops.

Endgültig an die Community abgegeben wird allerdings die Entwicklung der quelloffenen Nutzeroberfläche «Sugar». Die Zukunft der Lernoberfläche für Kinder scheint dennoch gesichert.

Weiterhin erfolgreich

«Sugar läuft auf diversen Linux-Netbooks», betont Aaron Kaplan, Obmann von OLPC Austria im Gespräch mit pressetext. Er glaubt an den weiteren Erfolg der Oberfläche, die bereits seit letztem Jahr unter der Schirmherrschaft von Sugar Labs steht.

Das OLPC-Team wurde laut Negroponte auf 32 Personen halbiert, die ebenfalls Gehaltseinbussen hinnehmen müssen. «Wir bedauern diese Entwicklung, doch wir halten an unserer Mission fest, Laptops zu Kindern in Entwicklungsländern zu bringen», sagt Negroponte.

Tochscreen

Dabei wird ihm zufolge die Entwicklung der im Mai 2008 angekündigten zweiten Geräte-Generation mit Touchscreen-Bedienung ein wichtiger Fokus sein, ebenso wie Programme zur Sicherstellung einer kostenlosen Internet-Anbindung.

Und mit «0-Dollar-Laptops» stellt Negroponte trotz anstehender Reorganisation sogar kostenlose Geräte für Kinder in den ärmsten Entwicklungsländern in Aussicht.

Sehr kindergerecht Zu Ende ist hingegen die OLPC-Beteiligung an der Entwicklung von Sugar, jener kinderfreundlichen grafischen Oberfläche, die von Verfechtern bisweilen als essenziell für den Bildungsauftrag von OLPC dargestellt wurde.

Der OLPC-Ausstieg sollte für Sugar aber keineswegs das Ende bedeuten. Denn schon im Mai 2008 wurden vom ehemaligen OLPC-Mitarbeiter Walter Bender die Sugar Labs zur Weiterentwicklung der Oberfläche gegründet.

Billig und weit verbreitet

«Dabei gab es genau die Überlegung, dass Sugar als Lernbetriebssystem-Oberfläche auch unabhängig von OLPC bestehen kann», betont Kaplan, der als Mitglied der Sugar-Community am Start der Sugar Labs beteiligt war. Er sieht weiterhin grosse Chancen für Sugar als Lernwerkzeug.

Zum einen sind relativ günstige PCs inzwischen recht weit verbreitet. «Es gibt schliesslich einen grossen Netbook-Boom», erklärt Kaplan. Zum anderen wurde Sugar schon für verschiedene Linux-Distributionen umgesetzt. Erfolgreiche Tests mit Sugar hat es Kaplan zufolge bereits bei Intels Classmate PC und dem Asus EeePC gegeben.

(sl/pte)


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